Abschnitt "Shmoo-Äquivalenz" ausgelagert.
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@@ -299,13 +299,15 @@ Muster nun an einen Trichter.
 \subsubsection{Batcher's Bitonic-Mergesort-Netzwerk}
 
 Das Sortiernetzwerk $S(n)$ mit $n$~Eingängen besteht aus zwei Instanzen von
-$S(\frac{n}{2})$, dem Netzwerk mit $\frac{n}{2}$~Eingängen, und dem bitonen
-Mischer $M(n)$. Die Rekursion bricht bei ${n = 1}$~ab -- eine einelementige
+$S(\frac{n}{2})$, dem Netzwerk mit $\frac{n}{2}$~Eingängen und dem bitonen
+Mischer~$M(n)$. Die Rekursion bricht bei ${n = 1}$~ab --~eine einelementige
 Liste ist immer sortiert.
 Das konkrete Netzwerk~$S(8)$ ist in Abbildung~\ref{fig:batcher_08} zu sehen.
 Eingezeichnet sind ebenfalls die beiden Instanzen des Netzwerks~$S(4)$ (rot)
 sowie der bitone Mischer~$M(8)$ (blau).
 
+
+
 %\begin{figure}
 %\begin{center}
 %\includegraphics[viewport=115 491 372 782,width=7.5cm]{images/sn-rekursiver-aufbau.pdf}
@@ -407,7 +409,7 @@ Dass die resultierende Folge sortiert ist, lässt sich mit dem
 Da $U$ und $V$ sortiert sind, ist die Anzahl der Nullen in den geraden
 Teilfolgen, $U_{\textrm{gerade}}$ bzw. $V_{\textrm{gerade}}$, größer oder
 gleich der Anzahl der Nullen in den ungeraden Teilfolgen
-$U_{\textrm{ungerade}}$ bzw. $V_{\textrm{ungerade}}$ -- die Einsen verhalten
+$U_{\textrm{ungerade}}$ bzw. $V_{\textrm{ungerade}}$ --~die Einsen verhalten
 sich entsprechend umgekehrt. Das trifft demnach auch auf die Folgen
 $W_{\textrm{gerade}}$ und $W_{\textrm{ungerade}}$ entsprechend zu:
 \begin{eqnarray}
@@ -447,9 +449,9 @@ Abbildung~\ref{fig:oe-post-recursive} dargestellt.
 
 \subsubsection{Das Odd-Even-Mergesort-Netzwerk}
 
-Auch beim {\em Odd-Even-Mergesort-Netzwerk} -- wie beim {\em bitonen
-Mergesort-Netzwerk} -- entsteht das Sortiernetzwerk aus dem {\em
-Odd-Even-Mischer} durch resursives Anwenden auf einen Teil der Eingabe
+Auch beim \emph{Odd-Even-Mergesort-Netzwerk} --~wie beim \emph{bitonen
+Mergesort-Netzwerk}~-- entsteht das Sortiernetzwerk aus dem {\em
+Odd-Even-Mischer} durch rekursives Anwenden auf einen Teil der Eingabe
 (üblicherweise die Hälfte der Leitungen) und anschließendes zusammenfügen.
 Abbildung~\ref{fig:odd_even_mergesort_08} zeigt das Netzwerk für $8$~Eingänge.
 
@@ -470,10 +472,49 @@ Abbildung~\ref{fig:odd_even_mergesort_08} zeigt das Netzwerk für $8$~Eingänge.
 
 \section{Transformation von Sortiernetzwerken}
 
-\begin{itemize}
-\item Komprimieren (Alle Komparatoren so früh wie möglich anwenden).
-\item Normalisieren (Transformation zu Standard-Sortiernetzwerken).
-\end{itemize}
+\subsection{Komprimieren}
+
+\todo{Aus theoretischer Sicht eigentlich eine Trivialität. Rausschmeißen?}
+
+Komparatoren, die unterschiedliche Leitungen miteinander vergleichen, können
+gleichzeitig ausgewertet werden, wie bereits in
+Abschnitt~\ref{sect:einleitung_sortiernetzwerke} beschrieben. Unter
+\emph{Komprimieren} wird eine (Neu-)Gruppierung in die kleinstmögliche Anzahl
+von \emph{Schichten} verstanden.
+
+Diese Anzahl ist insbesondere beim automatisierten Bewerten von
+Komparatornetzwerken interessant. \dots
+
+\subsection{Normalisieren}
+
+\begin{figure}
+  \centering
+  \subfigure[$S(8)$ (nach Konstruktion)]{\input{images/batcher-8-nonstd.tex}\label{fig:bitonic-nonstd}}
+  \subfigure[$S(8)$ (normalisiert)]{\input{images/batcher-8-std.tex}\label{fig:bitonic-std}}
+  \caption{Jedes Sortiernetzwerk kann in ein Standard-Sortiernetzwerk
+  transformiert werden. Gezeigt ist das bitone Sortiernetzwerk nach der
+  intuitiven Konstruktion und die normalisierte Variante.}
+  \label{fig:beispiel_normalisieren}
+\end{figure}
+
+Ein \emph{Standard-Sortiernetzwerk} oder \emph{normalisiertes Sortiernetzwerk}
+ist ein Sortiernetzwerk, dessen Komparatoren alle in die selbe Richtung
+zeigen. Jedes Sortiernetzwerk kann in eine normaliesierte Variante
+transformiert werden. Dazu gibt beispielsweise \emph{Knuth} (\todo{Verweis})
+einen Algorithmus an.
+
+Abbildung~\ref{fig:beispiel_normalisieren} zeigt das das
+bitone Sortiernetzwerk in zwei Varianten. Abbildung~\ref{fig:bitonic-nonstd}
+zeigt das Netzwerk nach der Konstruktionsvorschrift, siehe auch
+Abbildung~\ref{fig:bitonic-merge-normal}: In den ersten drei Schichten werden
+die unter und die obere Hälfte gegenläufig sortiert. Das heißt dass nach drei
+Schritten die eine Hälfte auf- und die andere Hälfte absteigend sortiert ist. 
+In den Schichten~4 bis~6 folgt der bitone Mischer entsprechend der rekursiven
+Definition.
+
+In Abbildung~\ref{fig:bitonic-std} ist die normalisierte Version des bitonen
+Mergesort-Netzwerks zu sehen. Alle Komparatoren zeigen hier in die gleiche
+Richtung.
 
 \subsection{Zwei Netzwerke kombinieren}
 
@@ -577,7 +618,7 @@ Exploitation}, das Finden lokaler Optima, bevorzugt.
 
 \subsection{Rekombination}
 
-Bei der Rekombination werden zwei Individuen -- hier Sortiernetzwerke -- zu
+Bei der Rekombination werden zwei Individuen --~hier Sortiernetzwerke~-- zu
 einer neuen Lösung kombiniert. Dazu verwenden wir einen Mischer, zum Beispiel
 den {\em bitonen Mischer} (Abschnitt~\ref{sect:der_bitone_mischer}) oder den
 {\em Odd-Even-Mischer} (Abschnitt~\ref{sect:der_odd_even_mischer}), um die
@@ -590,9 +631,22 @@ erhält.
 
 \subsection{Mutation}
 
-{\em Mutation ist schwierig, weil es die Sortiereigenschaft eben nicht
-erhält.}
+Zu einem vollständigen evolutionären Algorithmus gehört außerdem eine Mutation
+--~eine zufällige Veränderung einer Lösung. Leider ist es nicht möglich ein
+Sortiernetzwerk zufällig zu verändern aber trotzdem die Sortiereigenschaft zu
+erhalten. Selbst das \emph{Hinzufügen} eines zufälligen Komparators kann diese
+Eigenschaft zerstören.
+
+Nach einer Mutation müsste man überprüfen, ob das neue Komparatornetzwerk die
+Sortiereigenschaft noch besitzt. Nach heutigem Wissenstand ist diese
+Überprüfung nur mit exponentiellem Aufwand möglich, etwa durch das
+Ausprobieren aller $2^n$~Bitmuster.
 
+Um das Potenzial einer Mutation abzuschätzen habe ich in den evolutionären
+Algorithmus eine Überprüfung eingebaut. Unmittelbar vor dem Einfügen in die
+Population überprüft das Programm die Notwendigkeit jedes einzelnen
+Komparators. Dazu wurde nacheinander jeder Komparator entfernt und überprüft,
+ob das verbleibende Netzwerk die Sortiereigenschaft noch besitzt.
 
 \begin{itemize}
 \item Güte von Sortiernetzwerken (Anzahl der Komparatoren, Anzahl der
@@ -616,7 +670,7 @@ acht Eingängen. Es besteht aus 19~Komparatoren in 6~Schichten.}
 \begin{center}
 \input{images/08-e2-1237993371.tex}
 \end{center}
-\caption{\tt images/08-e2-1237993371.tex}
+\caption{{\tt images/08-e2-1237993371.tex}: 19~Komparatoren in 6~Schichten}
 \label{fig:08-e2-1237993371}
 \end{figure}
 
@@ -624,7 +678,7 @@ acht Eingängen. Es besteht aus 19~Komparatoren in 6~Schichten.}
 \begin{center}
 \input{images/09-e2-1237997073.tex}
 \end{center}
-\caption{\tt images/09-e2-1237997073.tex}
+\caption{{\tt images/09-e2-1237997073.tex}: 25~Komparatoren in 8~Schichten}
 \label{fig:09-e2-1237997073}
 \end{figure}
 
@@ -632,7 +686,7 @@ acht Eingängen. Es besteht aus 19~Komparatoren in 6~Schichten.}
 \begin{center}
 \input{images/09-e2-1237999719.tex}
 \end{center}
-\caption{\tt images/09-e2-1237999719.tex}
+\caption{{\tt images/09-e2-1237999719.tex}: 25~Komparatoren in 7~Schichten}
 \label{fig:09-e2-1237999719}
 \end{figure}
 
@@ -659,6 +713,154 @@ acht Eingängen. Es besteht aus 19~Komparatoren in 6~Schichten.}
 \item Anzahl der erreichbaren Sortiernetzwerke.
 \end{itemize}
 
+%\input{shmoo-aequivalenz.tex}
+
+\section{Optimierung der Schnitte}
+
+Der \emph{evolution-cut}-Algorithmus nimmt ein gegebenes Sortiernetzwerk mit
+$n$~Leitungen und sucht die beste Sequenz von $c$~Min- und Max-Schnitten um
+ein ${(n-c)}$-Sortiernetzwerk zu erhalten.
+
+Bei diesem Algorithmus werden die \emph{Schnitt-Sequenzen} als Individuen
+verwendet. Eine \emph{Schnitt-Sequenz} ist eine Liste mit $c$~Schnitten, die
+jeweils durch die Start-Leitung und die Richtung \textit{Min} beziehungsweise
+\textit{Max} gegeben ist. Der Algorithmus wendet jeden Schnitt einzeln an, so
+dass eine Leitungsnummer mehrfach in einer Schnittsequenz vorkommen kann. Die
+höchste zulässige Leitungsnummer ist abhängig von der Position des Schnitts in
+der Sequenz. Der Schnitt an Position~$i$ darf höchstens die
+Leitungsnummer~${n-i-1}$ enthalten.\footnote{Die niedrigste Leitungsnummer ist
+$0$, die höchste Leitungsnummer eines $n$-Sortiernetzwerks ist $n-1$.}
+
+Um zwei Individuen zu rekombinieren werden die ersten $r$~Schnitte der einen
+Schnitt-Sequenz verwendet und die letzten ${c-r}$~Schnitte der zweiten
+Sequenz. $r$ ist eine Zufallsvariable mit $0 \leqq r \leqq c$.
+
+Die Mutation setzt entweder die Leitungs-Nummer eines Schnitts~$i$ zufällig
+auf einen neuen Wert $l$ mit $0 \leqq l \le n-i$ oder invertiert die
+Schnitt-Richtung.
+
+\begin{figure}
+\begin{center}
+\input{images/16-ec-1277186619.tex}
+\end{center}
+\caption{{\tt images/16-ec-1277186619.tex}: Sortiernetzwerk mit 16~Leitungen
+  und 68~Komparatoren in 10~Schichten. Das Netzwerk wurde von dem Algorithmus
+  \emph{evolution-cut} aus dem Bitonic-Mergesort-Netzwerk $M(32)$ durch
+  16~Schnitte erzeugt.}
+\label{fig:16-ec-1277186619}
+\end{figure}
+
+Wendet man den \emph{evolution-cut}-Algorithmus auf das
+Bitonic-Mergesort-Netzwerk $M(n)$ an und setzt die Anzahl der Schnitte~$c$ auf
+$\frac{n}{2}$, so erhält man Sortiernetzwerke, die weniger Komparatoren
+benötigen als $M(\frac{n}{2})$.
+
+Das Sortiernetzwerk in Abbildung~\ref{fig:16-ec-1277186619} ist entstanden,
+indem der Algorithmus \emph{evolution-cut} auf das $M(32)$-Sortiernetzwerk
+angewendet wurde. Der Algorithmus fand eine Schnitt-Sequenz aus 16~Schnitten,
+die ein Sortiernetzwerk mit 16~Leitungen und 68~Komparatoren in 10~Schichten
+erzeugt. Das $M(16)$-Sortiernetzwerk besteht aus 80~Komparatoren in
+10~Schichten.
+
+Dieses Ergebnis deckt sich mit dem Sortiernetzwerk, dass
+\emph{Moritz Mühlenthaler} und \emph{Rolf Wanka} in ihrer Veröffentlichung
+„Improving Bitonic Sorting by Wire Elimination“ vorstellen. Sie verwenden
+Schnitte, um Komparatoren beim bitonen $(n,n)$-Mischer enizusparen. Ein
+sukzessive aus optimieren Mischern aufgebautes Sortiernetzwerk spart
+--~verglichen mit dem Bitonic-Mergesort-Netzwerk~-- $\frac{1}{4}n(\log n - 1)$
+Komparatoren ein. Bei einem Sortiernetzwerk mit 16~Leitungen also
+12~Komparatoren -- 68 statt 80.
+
+\begin{figure}
+\begin{center}
+\input{images/32-ec-1277190372.tex}
+\end{center}
+\caption{{\tt images/32-ec-1277190372.tex}: Sortiernetzwerk mit 32~Leitungen
+  und 206~Komparatoren in 15~Schichten. Das Netzwerk wurde von dem Algorithmus
+  \emph{evolution-cut} aus dem Bitonic-Mergesort-Netzwerk $M(64)$ durch
+  32~Schnitte erzeugt.}
+\label{fig:32-ec-1277190372}
+\end{figure}
+
+Abbildung~\ref{fig:32-ec-1277190372} zeigt ein 32-Sortiernetzwerk, dass vom
+\emph{evolution-cut}-Algorithmus aus dem $M(64)$-Netzwerk erzeugt wurde. Es
+besteht aus 206~Komparatoren in 15~Schichten -- 34~Komparatoren weniger als
+$M(32)$ und zwei Komparatoren weniger als das Netzwerk, das nach Mühlenthaler
+und Wankas Methode konstruiert wird. Die Anzahl der Schichten ist bei allen
+Netzwerken gleich.
+
+\textbf{TODO:} $M(128) \rightarrow n=64$: 584~Komparatoren in 21~Schichten
+möglich (nach ca. 600k Iterationen). Moritz und Rolf: $672-80=592$
+Komparatoren; $M(64)$: 672~Komparatoren.
+
+Schnitt-Sequenz:
+MIN( 92)
+MAX( 80)
+MIN(100)
+MAX( 54)
+MAX(102)
+MAX( 53)
+MAX(105)
+MAX(  6)
+MAX( 99)
+MAX( 79)
+MAX( 26)
+MIN(111)
+MAX( 12)
+MIN( 22)
+MAX( 61)
+MAX( 72)
+MAX( 68)
+MIN( 80)
+MAX( 80)
+MAX( 99)
+MAX(105)
+MAX(  0)
+MIN(  8)
+MAX( 40)
+MAX( 74)
+MAX( 40)
+MAX( 40)
+MIN( 56)
+MAX( 27)
+MAX( 13)
+MAX(  1)
+MAX( 81)
+MAX( 17)
+MAX(  4)
+MIN( 36)
+MIN( 22)
+MAX( 13)
+MIN( 72)
+MAX( 24)
+MAX(  5)
+MIN( 10)
+MAX( 59)
+MIN( 37)
+MAX( 65)
+MAX( 46)
+MAX( 73)
+MAX( 58)
+MAX( 29)
+MAX( 65)
+MIN( 23)
+MAX( 56)
+MAX( 11)
+MIN( 75)
+MIN( 51)
+MIN( 46)
+MIN( 34)
+MAX( 32)
+MAX(  6)
+MAX( 37)
+MIN(  4)
+MIN( 28)
+MIN( 20)
+MAX( 33)
+MAX( 34)
+
+% images/32-ec-1277190372.tex
+
 \section{Empirische Beobachtungen}
 
 \begin{itemize}